Geschichte

Die Geschichte der Isola Madre reicht bis ins Mittelalter zurück, als sie verschiedenen Besitzern gehörte, darunter Äbten und Bischöfen. Ein Dokument aus dem Jahr 1501 belegt die Übertragung des Eigentums von einem Bischof von Novara auf den Adligen Lancelot Borromeo. Durch Hochzeiten gelangte die Insel um 1520 in den Besitz der Familie Trivulzio und kehrte erst 1563 unter Renato Borromeo in den ursprünglichen Familienbesitz zurück.

Ein Wendepunkt in der Geschichte der Isola Madre war die Berufung des Architekten Pellegrino Pellegrini, der eng mit Carlo Borromeo, dem Erzbischof von Mailand, zusammenarbeitete. Unter seiner Leitung entstand im späten 16. Jahrhundert der Palazzo, der bis heute bewundert werden kann. Die Gärten wurden weiterhin unter dem Architekten Filippo Cagnola im Jahr 1710 gestaltet, der mit großer Präzision Treppen, Pergolen und Vasen schuf.

Im späten 18. Jahrhundert nahm die Isola Madre ihr heutiges Aussehen an und wurde zu einem Ort der Ruhe und Erholung dank des milden Klimas und der üppigen Natur. Der romantische Gartenstil prägte diese Zeit, wobei die meisten Terrassen zugunsten perspektivischer Ausblicke verschwanden, die von majestätischen Bäumen umrahmt wurden. Exotische Pflanzen wurden eingeführt, gesammelt von Vitaliano IX, einem begeisterten Botaniker.

Später wurden die Gewächshäuser im Jahr 1826 und die Familienkapelle, die ab 1858 vom Architekten Defendente Vannini errichtet wurde, hinzugefügt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Überlegungen, die Isola Madre in ein Hotel umzuwandeln, aber letztendlich entschied man sich dafür, sie einer ausgewählten Klientel privat zur Vermietung anzubieten.

Die endgültige Bestimmung der Isola Madre für die Öffentlichkeit wurde jedoch zwischen den 1960er und 1980er Jahren von Giberto und Bona Borromeo Arese festgelegt. Der Palazzo, reich ausgestattet mit Möbeln und Kunstwerken aus der Villa Borromeo Arese in Cesano Maderno, sowie die weitläufigen Gärten sollten der Welt zugänglich gemacht werden.

Heute können Besucher die Schönheit der Isola Madre erleben und in die Geschichte dieser Insel eintauchen.

Ein Hauch von Eleganz

Der Palazzo, der im späten 16. Jahrhundert entstand und Teil der faszinierenden Geschichte der Insel ist, beeindruckt mit seiner nüchternen und dennoch ansprechenden Architektur. Die Loggien und Säle sind geschmückt mit kunstvollen Wandteppichen, edlen Möbeln und beeindruckenden Gemälden, die aus verschiedenen historischen, lombardischen Residenzen der Borromeo-Dynastie stammen. Jeder Raum erzählt eine eigene Geschichte und strahlt eine einzigartige Atmosphäre aus. Die Wandteppiche erzählen von vergangenen Zeiten und historischen Ereignissen, während die Möbelstücke und Gemälde den luxuriösen Geschmack und den künstlerischen Reichtum vergangener Jahrhunderte widerspiegeln. Die Einrichtung des Palazzos ist eine Hommage an die Geschichte der Borromeo-Familie und ihre enge Verbindung zur lombardischen Kultur.

Das Haustheater der Familie Borromeo

Im Herzen des Palazzo verbirgt sich ein wahrer Schatz für Theaterliebhaber - ein echtes Haustheater, das die Familie Borromeo einst für ihre Gäste betrieb. Dieses einzigartige Theater war nicht nur eine Quelle der Unterhaltung, sondern auch ein Ort der Kreativität und des künstlerischen Austauschs.

Ab dem 17. Jahrhundert wurden regelmäßig Vorstellungen aufgeführt, an denen Familienmitglieder, Freunde und sogar das Dienstpersonal beteiligt waren. Bühnenbilder, Ausstattungen, Marionetten, Drehbücher, Partituren und sogar Zahlungsquittungen - die Familie Borromeo hatte eine beeindruckende Sammlung von Materialien, die mit dem Theaterbetrieb in Verbindung standen.

Die ausgestellte Sammlung zählt zu den größten und besterhaltenen der Welt. Besucher haben die einzigartige Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und das reiche Erbe des Theaters zu entdecken. Die Bühnenbilder und Kulissen wurden unter anderem von Alessandro Sanquirico entworfen, einem renommierten Bühnenbildner des Teatro alla Scala in Mailand, der um 1830 für die Familie Borromeo arbeitete. Seine Kunstwerke verleihen dem Theater eine besondere Atmosphäre und erwecken die Inszenierungen zum Leben.

Neben den beeindruckenden Bühnenbildern sind auch verschiedene mechanische Geräte ausgestellt, die einst für spektakuläre Spezialeffekte sorgten. Mit Nebelmaschinen, Feuereffekten und Szenengeräuschen wurden die Aufführungen des Haustheaters zu wahren Meisterwerken der Inszenierung.

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Botanische Sammlung

Der heutige englische botanische Park wurde zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts angelegt und seitdem finden in ihm dank der milden und günstigen Temperaturen Pflanzen und Blumen von weit her ihr Zuhause.Heute ist die Isola Madre ein für ihre seltenen Pflanzenarten aus aller Welt einzigartiger Garten. Von Magnolienhainen bis Bambushainen, von duftenden Glygolen bis Zitrusfruchtspalieren, von Parterres mit alten Kamelien und Rhododendren bis zu den mit Seerosen und Lotusblüten bedeckten Becken. Eukalyptus-, Palmen- und Bananenbäume leben mit Koniferen und Ahornen zusammen. Seltene Pflanzenarten aus den unterschiedlichsten Breitengraden und spektakuläre Blütezeiten machen aus dieser Insel ein wahres Paradies. Das Bild von solch harmonischer Schönheit vervollständigen farbenfrohe und in vollkommener Freiheit im Park lebende Vögel. Silbrige und goldene Fasane sowie weiße Pfauen flanieren friedlich auf den Wiesen und zwischen den Büschen.

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